Es soll ja Leute geben, die so reden, wie se denken. Das kommt im Alltach nicht immer gut. Der Hochsauerländer denkt erst und dann redet er. Eventuell. Vielleicht hat er davon auch den Ruf weg, stur zu sein. Es wird ihm zumindest nachgesagt. Ette ist da schon anders. Aber Frauen sind halt auch mitteilungsbedürftiger.
Wenn der Hochsauerländer erstmal ins Gerede kommt, dann aber richtig. Eigentlich ist ja das Plattdeutsche auch im Sauerland immer wieder eine gern genommene Sprache. Aber leider kann sie fast keiner mehr sprechen. Höchstens noch verstehen. Zumindest tun die meisten so, als würden sie es verstehen, denn von Kaff zu Dorf gibt’s viele unterschiedliche Worte für ein und denselben Sachverhalt.
Schützenfeste gehören zu den Spezialitäten des Hochsauerländers. Die meisten gehen dafür auffe Halle oder aber ausnahmsweise ins Festzelt. Stimmung ist eh immer gut. Während die Menschen im Süden der Republik glauben, dass ihre Krüge das Maß der Welt seien, weiß der Hochsauerländer, dass erstens in 5 Glas Bier eh mehr drin ist, wie in einem Maß und man zweitens für 5 Glas Bier kaum aus’m Haus geht. Typische Thekenzsene: „Mach mal’n Meter!“ „Was krisse?“ „13 Tacken“. „Jo, stimmt so“. Warum der Herrgott dem Menschen zwei Hände geschenkt hat, wird besonders Schützenfest deutlich, denn in jede Hand passt mindestens ein Glas Bier. Das dritte findet in der Hemdtasche kurz Platz, wobei man dann schon hinne machen muss. Da kriegt auch schonmal der Lauschöpper ein Bier mit, der schlarwenzelt auf vielen Festen rum.
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