Winterberg und Olympische Spiele? Da war doch mal was! Vor nicht allzu langer Zeit reiften tatsächlich mal kühne Gedanken bei uns in Winterberg, Teil Olympischer Winterspiele in Deutschland zu sein. Gut, bei den Gedankenspielen ist es bislang geblieben, olympisch ist Winterberg aber dennoch! Und zwar in mehrfacher Hinsicht. Schließlich gibt es in Winterberg ja den Olympia-Stützpunkt und unsere heimischen Athletinnen und Athleten haben in der Vergangenheit schon die ein oder andere olympische Medaille nach Hause gebracht. Wir sind mit Blick auf Olympia seit einigen Wochen aber noch viel mehr: Wir sind ein wichtiger Mosaikstein bei den Special Oympic World Games, die jetzt in Berlin ausgetragen wurden.
Zwischen uns und der Hauptstadt liegen zwar knapp 500 Kilometer, dennoch haben wir einen wichtigen Beitrag dafür geleistet, dass die Spiele für 122 Aktive mitsamt Betreuer- und Trainerteams aus dem fernen Hongkong ein einzigartiges Erlebnis sind. Wir waren im Vorfeld des sportlichen Großereignisses als so genannte Host Town für 4 Tage Gastgeber für die Delegation aus Fernost. Unser Fazit: Beeindruckende Begegnungen mit faszinierenden Menschen! Und viele wunderschöne Momente, die noch lange, vielleicht ewig in Erinnerung bleiben werden.
Was sind eigentlich die Special Olympics?
Was sind eigentlich Special Olympics? Ein kurzer inhaltlicher Ausflug: Special Olympics ist die weltweit größte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung. Sie ist vom Internationalen Olympischen Komitee offiziell anerkannt und darf als einzige Organisation den Ausdruck Olympics weltweit nutzen. Das Ziel von Special Olympics ist es, als Inklusionsbewegung Menschen mit geistiger Behinderung durch den Sport zu mehr Anerkennung, Selbstbewusstsein und letztlich zu mehr Teilhabe an der Gesellschaft zu verhelfen. Die Special-Olympics-Bewegung wurde 1968 von Eunice Kennedy-Shriver, einer Schwester von US-Präsident John F. Kennedy, ins Leben gerufen. Hintergrund war die Behinderung von deren Schwester Rosemary Kennedy nach einer Lobotomie. Special Olympics ist heute mit 5,2 Millionen Athleten in 174 Ländern vertreten.
Olympisches Dorf im Landal Park
Doch nun zurück nach Winterberg: Nach vielen Monaten akribischer Vorbereitung war es am 12. Juni endlich so weit: Die Delegation aus Hongkong landete pünktlich am Düsseldorfer Flughafen. Mit dabei auch drei Betreuerinnen, die mit ihren Sprachkenntnissen in Deutsch und Englisch für eine gute Verständigung sorgten. Die Unterbringung von Olympioniken muss selbstverständlich standesgemäß erfolgen. Also wurde der Landal Park kurzerhand zum Olympischen Dorf umfunktioniert. Nach der langen Anreise war naturgemäß für die erschöpften, aber begeisterten Gäste Entspannung angesagt. Erste Bande wurden zudem geknüpft und so begann eine wertvolle Zeit spannende Eindrücke und neuer Erlebnisse…
Dass unsere Gäste nicht als Touristen nach Europa und ins Sauerland gekommen sind, sollte sich dann an den darauffolgenden Tagen zeigen. Morgens wurde fleißig trainiert, schließlich geht es in Berlin ja nicht um die goldene Ananas, sondern um die wertvollsten Medaillen, die Athletinnen und Athleten in ihrer Laufbahn gewinnen können: Olympisches Gold, Silber und Bronze! Auf dem Trainingsplan standen Sportarten wie Bowling, Golf, Schwimmen, Fußball, Leichtathletik, Rhythmische Sportgymnastik, Artistische Sportgymnastik, Tischtennis, Boccia, Fußball, Futsal, Tennis und Basketball. Ein wahres Feuerwerk also an sportlichen Höchstleistungen, trainiert wurde in Gruppen verteilt an geeigneten Sportstätten in der gesamten Stadt. Es war einfach faszinierend zu beobachten, mit welcher Akribie und Disziplin die Aktiven trainiert haben und dabei eines nie verloren haben: Ihr freundliches und stetiges Lächeln auf den Lippen!
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