Auch der Begriff „Achtsamkeit“ fällt, wenn Edeltraud Müller ihre Verbindung zum Wandern beschreibt. So gehören auch meditative Wander-Auszeiten zu ihrem Angebot. „Ganz besonders in Erinnerung ist mir dabei eine Abendwanderung im Bereich des Galgenbergs bei Hesborn geblieben. Mit gelungenen Texten und vor allem mit der musikalischen Begleitung durch zwei Flötistinnen war es ein wunderbarer Sommerabend – und als dann beim letzten Flötenspiel auch noch der Vollmond vom Himmel schien, waren alle von der mystischen Stimmung begeistert.“
Das Sauerland als Wanderregion war für Edeltraud Müller aufgrund der dichten Wälder in erster Linie mystisch. Der Wald war einfach ein Stück Heimat. Stürme und vor allem der Borkenkäfer haben das Landschaftsbild zum Teil völlig verändert. Viele freie Flächen nach der Abholzung gewähren unwahrscheinliche und vor allem neue Aus- und Weitblicke. „Gerade dieser Wandel macht es derzeit spannend. Aber es gibt sie trotzdem immer noch, die Wälder. Nicht alle sind dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen. Dazu der Wechsel mit den vielen Tälern, ihren Wiesen und Bächen, dies alles macht den Reiz unserer Wanderregion aus.“ Es sei immer wieder ein besonderes Ereignis, auf einem der Aussichtstürme stehen und den Blick in die Ferne zu richten. „Dann weiß man, warum das Sauerland „Land der tausend Berge“ genannt wird. Ein absolutes Highlight ist dies bei einem tollen Sonnenuntergang.“
„Höhenmeter im Sauerland werden manchmal unterschätzt!“
Wer im Sauerland auf Tour gehen möchte, sollte gutes Schuhwerk und Wanderstöcke parat haben. Dies ist nicht immer der Fall, wie Edeltraud Müller aus Erfahrung zu berichten weiß. „Ich glaube, es wird schon mal unterschätzt, dass wir hier immer wieder einige Höhenmeter zurücklegen müssen.“ Eine gewisse Grundkondition sollte also schon vorhanden da sein. „Wobei es bei meinen Wanderungen nicht das Ziel ist, Höhen- und Streckenrekorde aufzustellen. Der Wanderer soll möglichst viel über das Sauerland und seine Bevölkerung, über das heutige und frühere Leben, die Traditionen und die Pflanzen- und Tierwelt erfahren.“ Und dabei dürfe natürlich auch der Genuss in Form eine Jause nicht zu kurz kommen – egal ob bei einer Einkehr oder einem Picknick unterwegs. Die Routen arbeitet Edeltraud Müller übrigens selbst aus, da ist es natürlich von Vorteil, die Region wie aus dem Effeff zu kennen. Gerne greift sie bei den Wanderungen auch auf die Möglichkeiten zurück, die die „Sauerland Seelenorte“ bieten.
Kreativ und aktiv mit dabei ist Edeltraud Müller auch bei der Ausarbeitung neuer Wanderangebote. So sollte eigentlich eine neue Tour unter Einbeziehung des Seelenortes Femegericht stattfinden mit dem Titel „Siebenahorn – der mittelalterliche Gerichtsplatz“. Bauarbeiten haben dem aber erstmal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber die Wanderung wird so bald wie möglich nachgeholt und soll - wenn eben möglich - in jedem Jahr in den Veranstaltungskalender genommen werden. Bei der Frage nach besonderen Anekdoten oder Herausforderungen muss Edeltraud Müller, die natürlich jedes Jahr selbst gerne Wanderurlaub zum Beispiel im Vorarlberg, in, im Wallis, in Südtirol oder auch in den Fjord- und Fjell-Regionen von Norwegen genießt, nicht lange überlegen: „Unsere Wanderungen sind immer lustig, launig und gemütlich zugleich je nach Thema. Besondere Herausforderungen oder Unfälle hat es zum Glück noch nicht gegeben und dies soll auch unbedingt so bleiben“. Schließlich möchte Edeltraud Müller ihre Liebe zur Natur und Heimat noch lange an möglichst viele Wanderinnen und Wanderer weitergeben…
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