Übersehen kann man einen Holunderbusch vielleicht, aber garantiert nicht "überriechen". Ich liebe diesen zitronigen Duft, der einem seit wenigen Tagen in der Nase liegt und unmittelbar verbunden mit den ersten richtigen Sommergefühlen ist. Es gibt Holunderbüsche mit weißen Blüten und etwas heller grünen Blättern und wie bei mir im Garten mit pinken Blüten und tief dunkelgrünen Blättern - eine echte Black Beauty. Auch in und um Winterberg sieht man viele Holundersträucher am Straßen- und Wanderwegesrand. Nicht erst seit dem Trendgetränk "Hugo" ist der Holunder in aller Munde. Das vielseitig einsetzbare Gewächs ist seit vielen hundert Jahren ein bewährtes Heilmittel und obendrein passt es in die heutige, ernährungsbewusste Zeit.
Eine richtig kleine Apotheke kann man sich mit Holunderprodukten anlegen. Besonders der Saft aus den Beeren, die im Herbst reifen, stärkt das Immunsystem und hilft bei Erkältungskrankheiten. Aber auch die derzeit üppigen Blütendolden helfen bei Kreislaufbeschwerden, Schmerzen und dienen zur Immunstärkung. Was mir aber eigentlich am wichtigsten ist, Saft, Sirup oder Gelee sind megalecker.
Die Dolden können jetzt im Juni und auch noch im Juli mit der Gartenschere abgeknipst werden. Zur Ernte bietet sich trockenes Wetter an, am besten am frühen Morgen oder späten Nachmittag. Bei voller Sonne leidet der Wirkstoffgehalt.
Hier ein kleines Rezept mit Holunderblüten.
Holunderblütengelee
Zutaten:
2 unbehandelte Zitronen
15 Holunderblüdendolden
300 ml Apfelsaft
500g Gelierzucker 2:1 (mehr oder weniger je nach Saftmenge, Packungsangaben beachten)
Zubereitung:
Die Zitronen waschen, in Scheiben schneiden und mit den Holunderblütendolden mit 800 ml Wasser und dem Apfelsaft in einem Topf abgedeckt 24 Stunden ziehen lassen. Am nächsten Tag kurz aufkochen, Saft durchsieben, die an die Saftmenge angepasste Menge an Gelierzucker dazu geben und unter Rühren aufkochen, 3 bis 5 Minuten kochen lassen und in saubere Marmeladengläser abfüllen. Schnell verschließen, auf den Kopf stellen, abkühlen lassen und genießen.
Schmeckt sehr lecker auf Bauernbrot oder Hefezopf.
mehr